Vom 23.02.2024 bis 03.03.2024 fanden die World Aquatics Masters Championship in Doha statt. Wir Wasserspringer durften unser Können vom 23.02.2024 bis 27.02.2024 im Hamad Aquatic Center unter Beweis stellen. Die Tatsache wieder an einer Weltmeisterschaft teilnehmen zu dürfen und auch zu können, war schon überwältigend. Als ich, Simon Jentsch vom VWM Mannheim, das Teilnehmerfeld sah waren meine Erwartungen: „Wenn ich unter die ersten 10 komme, bin ich mein persönlicher Weltmeister!“. Insgeheim spekulierte ich allerdings doch damit, irgendwie unter die ersten 5 zu kommen. Mein Trainer Uwe Weiss und ich reisten bereits am 21.02. an, um uns bereits gleich am folgenden Tag die Sprunganlage anzuschauen und eine erste Trainingseinheit zu absolvieren.
Mein erster Wettkampf fand in der Altersklasse 50-54 vom 3m statt. Obwohl ich schon einige Wettkämpfe absolvieret habe, war meine Nervosität an diesem Morgen sehr groß. Trotz dieser Nervosität und der neuen ungewohnten Umgebung, schaffte ich es solide Sprünge zu zeigen und mit 211,55 Punkten war mir der 5.te Platz sicher.
Am Tag drauf folgte der 1m Wettkampf. Auch hier sprang ich mit konstanter Leistung meine 6 Sprünge durch und schaffte es wieder mit 200,40 Punkten auf den 5.ten Platz. Eigentlich hätte ich nun abreisen können, da ich mein mir persönlich gestecktes Ziel schon übertroffen hatte, aber es standen noch 4 Wettkämpfe aus, die ich auf keinen Fall missen wollte.
Mein Trainer Uwe Weiss war in seiner AK 60-64 zum Start gemeldet. Leider machte ihm ein Anriss der Achillessehne, den er sich beim vorletzten Training vor unserem Abflug geholt hatte, einen Strich durch die Rechnung und er musste seine Teilnahme schweren Herzens absagen. Mit der Punktzahl, die er bei den Deutschen Masters Meisterschaften im November in Freiburg erkämpft hatte, wäre er auf dem dritten Platz gelandet.
Der nächste Tag kam und es folgten die Synchron Wettkämpfe im Mix statt, einmal vom 3m Brett und dann noch vom Turm. Beim Synchronspringen gibt 2 Altersklassen einmal die AK50-99 und die AK100+. Für die AK Zugehörigkeit wird jeweils das Alter der beiden Springer addiert und die Summe ergibt dann den Wert für die jeweilige AK Einstufung.
Meine Mixed-Synchronpartnerin Kerstin Happke vom TPSK Köln und ich starteten in der AK 100+ vom Turm. Obwohl die 5m Plattform in Doha doch etwas schmal war für einen gleichzeitigen Absprung von zwei Athleten und wir uns bei den Sprüngen gelegentlich in der Luft sogar berührten, schafften wir es eine super Leistung zu zeigen und sprangen uns mit 144,72 Punkten ganz nach oben aufs Podium. Also GOLD. Gold. Gold. Ich/Wir haben Gold gewonnen. Ich war überwältigt. Meine erste WMM Gold Medaille. Damit war der Anspannungs-/Nervositäts-Knoten bei mir geplatzt und ich wurde ruhig und entspannter.
Am 4. Tag fanden die Turm Wettkämpfe im Einzel statt. Meine Paradedisziplin. Ich war nicht mehr so nervös und zeigte schöne Sprünge, die mir am Ende dann einen Platz auf dem Podium sicherten. Es sprang der 3. Platz heraus und eine Bronze Medaille hing nach der großartig inszenierten Siegerehrung um meinen Hals. Meine Glücksgefühle fanden kein Ende mehr an diesem wunderbaren Tag.
Am letzten Tag gab es wieder Synchron Wettkämpfe, einmal vom 3m Brett und zum Schluss als mein persönlich letzter Wettkampf in Doha, vom Turm. Ich startete bei beiden Disziplinen. Beim 3m Wettkampf war ich mich mit meinem Springer-Kameraden, Ulf Krum vom Post SV Nürnberg, gemeldet. Wir zeigten eine solide Leistung und mit 133,14 Punkten sicherten wir uns den 4. Platz. Der letzte Wettkampf war dann der vom Turm, mit Erik Seibt vom Dresdner SC 1898. Mit ihm hatte ich auch wieder mit den gleichen Schwierigkeiten wie mit Kerstin zu kämpfen – der Absprungturm war einfach zu schmal für zwei ausgewachsene Herren. Unsere Hände berührten sich oft bei den verschiedensten Öffnungsphasen der Sprünge. Doch unsere große Erfahrung in diesem Sport ließ uns besonnen bleiben und wir tauchten sehr souverän ins Wasser ein und sicherten und mit sehr guten 157,47 Punkten das oberste Treppchen – GOLD.
Ich konnte mein Glück nicht fassen. Meine eigenen Erwartungen vor der Veranstaltung wurden bei diesen Wettkämpfen voll übertroffen. Mit einer Ausbeute vom 2x 5.ter, 1x 4.ter, 1x Bronze und 2x Gold reiste ich mit meinem Trainer Uwe Weiss dann überglücklich und stolz wieder heim und ich denke wir haben die Farben des VWM und unseres Vaterlandes bestens vertreten.
PS: Ich möchte mich noch bei meiner Freundin Esther Schröder, bei meinen Verwandten und Bekannten bedanken und auch bei den privaten und geschäftlichen Sponsoren, die mich unterstützt haben und es mir ermöglichten an diesem tollen Event teilnehmen zu dürfen. D A N K E
Simon Jentsch