Vom 14. bis 16. Juni fand der Deutsche Schwimmerische Mehrkampf 2024 statt. Dieser Wettkampf stellt den höchsten Wettbewerb dar, an dem die Jahrgänge 2012 und 2013 teilnehmen können, da sie für die DJM in Berlin noch zu jung sind.
Wo der Begriff “Mehrkampf” vor zwei Jahren für uns noch Neuland war, haben wir inzwischen beachtliche Erfahrungen gesammelt. In der Disziplin tritt man in einer Schwimmart an, in der die 100m und 200m Gesamtdistanz sowie 50m Beinbewegung absolviert werden müssen. Hinzu kommen 25m Delfinbeine in Bauch- und Rückenlage sowie 200m Lagen und 400m Freistil.
Für den Wettkampf kann man sich ausschließlich über seine 200m-Lagen-Zeit qualifizieren, und man muss unter den Top 80 der Bestenliste seines Jahrgangs in Deutschland sein.
Wie schon im letzten Jahr schaffte es Valentin Flache, sich als einziger zu qualifizieren und den VW Mannheim in Braunschweig zu vertreten. Im Gegensatz zum letzten Jahr trat er diesmal nicht im Rücken-, sondern in seiner neuen Spezialdisziplin, dem Delfin, an. Nachdem er im vergangenen Jahr einen herausragenden 7. Platz erreicht hatte, ging Valentin diesmal mit noch höheren Ambitionen an den Start seines letzten Mehrkampfes. In der nächsten Saison wird er alt genug sein, um auch über die Einzelstrecken anzutreten.
Sebastian (Bruder und Trainer), Jenni (Trainerin) und Tino (wie wir ihn nennen) machten sich schon am Donnerstag auf den Weg nach Braunschweig, da der Wettkampf bereits am Freitagmorgen mit den 400m Freistil startete. Beim Süddeutschen Mehrkampf vor einigen Wochen hatte sich Tino hier bereits eine herausragende neue Bestzeit erarbeitet, an die er bei diesem Wettkampf nicht ganz herankam, sich aber dennoch gut im Feld präsentierte. Zusätzlich fanden an diesem Tag noch die 25m Delfinbeine statt. Hier hatten wir besonderen Fokus gelegt, da wir aus dem letzten Jahr gelernt haben, dass man hier überdurchschnittlich viele Punkte sammeln kann. Das Training zahlte sich aus: Mit zwei neuen Bestzeiten platzierte sich Tino im Zwischenergebnis auf Platz 5 im Delfin-Mehrkampf.
Am Samstag kam dann der härteste Teil des Wettkampfwochenendes. Neben den 50m Delfinbeinen standen auch die 100m und 200m Delfin für Tino auf dem Programm – keine einfache Aufgabe, insbesondere für Delfinschwimmer. Aber auch hier setzte er neue Bestzeiten und zeigte der Konkurrenz, dass mit ihm zu rechnen ist. Mit jeder Strecke machte er Punkte auf die vor ihm liegenden gut, sodass er tatsächlich vor dem letzten Rennen am Sonntag nur 35 Punkte Rückstand auf den 3. Platz hatte und den 4. Platz belegte.
Am Sonntag standen dann die finalen 200m Lagen an. 35 Punkte aufzuholen bedeutet, dass Tino etwa 7-8 Sekunden schneller sein musste als sein Konkurrent, um den 3. Platz noch streitig machen zu können. Eine schwierige, aber nicht unmögliche Aufgabe. Wir Trainer hätten nicht mit ihm tauschen wollen, angesichts des Drucks, dem er standhalten musste. Das Schöne an diesem Wettkampf war, dass er jedes Mal direkt gegen seine Konkurrenz geschwommen ist, so auch in den 200m Lagen. Tino konzentrierte sich auf sein eigenes Rennen und meisterte es bravourös. Wir Trainer am Beckenrand feuerten ihn lautstark an, und Tino schaffte es, mit jeder Bahn mehr Meter zwischen sich und die anderen zu legen. Selbst die Hallensprecherin kommentierte das Rennen und war sichtlich gespannt, ob Tino es noch schaffen würde, den 3. Platz zu holen. Mit einer überragenden neuen Bestzeit beendete Tino den Wettkampf und wusste, dass er unabhängig vom Ergebnis Großartiges geleistet hatte. Zwischen dem Anschlag und der Verkündung der Ergebnisse lagen spannende 1-2 Minuten, in denen klar war, wer Platz 1 und Platz 2 belegt hatte, aber niemand wusste, wer auf dem 3. Platz landen würde. Nach bangen Warten erschien tatsächlich Valentin Flaches Name auf der Ergebnistafel auf dem dritten Platz – das war wirklich unglaublich. Er hatte es geschafft, sich mit 3 Punkten Vorsprung auf den 3. Platz zu schieben, bei insgesamt 1943 Punkten – WOW!
Somit wurde Tino 3. Platz bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften im Delfin-Mehrkampf – eine herausragende Leistung und sein bisher größter Erfolg, auf den hoffentlich noch viele weitere folgen werden.