Mitglieder erinnern sich... Familie Hunsinger

Frau Hunsinger engagierte sich steht für den Verein.

Donnerstag, den 27.01.2011

 

Frau Hunsinger ist 1932 geboren. Ihren Mann lernte sie über den Sport kennen. Sie war in Wuppertal in einem Schwimmverein aktiv, ihr Mann in Mannheim. Als ein Schwimmfest in Mannheim anstand, wurde sie als Gast bei ihren heutigen Schwiegereltern einquartiert.  Hier begegnete sie ihrem späteren Mann. Das war der Beginn einen gemeinesamen Lebens. Sie hielten Briefkontakt. Ein halbes Jahr später, war Mannheim in Wuppertal zu Gast. Bei dieser Gelegenheit trafen sich die zwei erneut. Heinz Hunsinger war damals bei ihr einquartiert. Als Mannheim wieder abreiste konnten sie sich vier Jahre nur schreiben. Ein Kontaktmittel, dass heute weitgehend in Vergessenheit geraten ist. Heute ist es selbstverständlich mit Auto, Zug weite Strecken zu überwinden. ZU den damaligen Zeiten fehlte jedoch das nötige Kleingeld ganz zu schweigen von einem eigenen Auto. Auch diese Distanz wurde von den Zweien gemeistert, bis schließlich die Hochzeit anstand und Frau Hunsinger nach Mannheim zog. 1955 trat sie dem Sportverein ihres Mannes bei, dem Verein für volkstümlichen Wassersport e.V. Mannheim.

Schon von Anfang an übernahm sie Verantwortung in dem Verein und belegte das Amt der Schriftführerin. Dass ihr Mann für den Verein lebte machte ihr nichts aus. Er war federführend beim Aufbau des Stollenwörthweihers ab 1955 sowie 1976 bis 1980 war er 1. Vorsitzender.

1980 traf Frau Hunsinger das Schicksal gleich zweimal hart. Ihr Mann, der sich jahrelang im Verein engagierte starb. „Der Verein war sein Leben.“ Ein Verlust, der tiefe Wunden auch bei allen Vereinsmitgliedern riss. Heute noch erinnert der Stollenwörthweiher an ihn. Der zu ehren dieses Mannes seinen Namen trägt, Heinz Hunsinger Bad.  Auch in der Ruder- und Paddelabteilung wurden Boote auf seinen Namen getauft.

Der Mannheimer Morgen schrieb: „ Mit Heinz Hunsinger verstarb am zurückliegenden Samstag, 3. Mai, im Alter von 48 Jahren, der verdienstvolle erste Vorsitzende des Volkstümlichen Wassersport Mannheim. Von starkem Engagement geprägt hat sich Heiz Hunsinger um die Auswärtsentwicklung dieses Vereins außerordentlich verdient gemacht. Der plötzliche Tod dieses Ehrenmitglieds hinterlässt beim VW-Mannheim eine nur schwer zu schließende Lücke. Die Trauerfeier usw…“

Ebenso ihr Sohn Frank, ein gute Schwimmer und Wasserballer, musste sie zu Grabe tragen. In dieser schweren Zeit waren viele Vereinsmitglieder immer für sie da, weiß Frau Hunsinger zu berichten.

 

Mit der Zeit wuchs ihr der Verein immer mehr ans Herz. Viele Freunde und Bekannte hat sie im Verein gewonnen, mit denen Sie heute noch guten Kontakt pflegt. Sie freut sich immer wieder diese zu treffen. U. a. hat sie die Trauerrede des verstorbenen Herr Klein gehalten. Die Brüder Klein waren für diese Anteilnahme einen engagierten Vereinsmitgliedes sehr dankbar. „Verehrte Frau Hunsinger, mein Bruder und ich möchten uns bei Ihnen ganz herzlich für die ehrenden Worte für unseren Vater und für Ihren wunderschönen Kranz voller roter Rosen bedanken….“ Sie engagiert sich viele Jahre als Schriftführerin in den Jahren 1994-1996 war sich 1. Vorsitzende. Zu dem Amt der 1. Vorsitzenden kam sie, als Rolf Baierweck, Vorsitzender von 1989-1994, mit der Auflösung des Vereins drohte, da er nicht mehr gewillt war und auch nicht mehr den 1. Vorsitzenden machen konnte. Da sie den Verein nicht im Stich lassen wollte, hat sie sich überreden lassen den Vorsitz zu machen. Das Amt des Vorsitzenden ist keine leichte Aufgabe. Viele Leute, mit unterschiedlichen Meinungen, sind in einem Verein anzutreffen. Nicht allen kann man es recht machen und Verärgerungen der einzelnen Mitglieder muss man in Kauf nehmen. Nicht immer erhält man die nötige Unterstützung. Auch mit diesen alltäglichen Problemen hatte Frau Hunsinger zu kämpfen. Doch dass sie ihre Arbeit gut machte beweisen auch zahlreiche Dankesbriefe, die sie von Mitgliedern erhielt.

Z.B. „Sehr geehrte Frau Hunsinger, nur durch Ihre Fürsorge nach dem Gewitterregenguss habe ich mich nicht erkältet. Ich möchte Ihnen sehr herzlich danken. Wir sind alle sehr froh, dass Sie die sicherlich nicht leichte Aufgabe des Vorsitzes des Vereins übernommen haben. Wir wünschen Ihnen alles Gute und viel Erfolg…“

Unglückliche Umstände im Verein haben dazu geführt, dass sie das Amt 1996 an Leo Gaißmaier weitergab. Leo Gaißmaier war bereits 1980-1989 Chef des Vereins gewesen.

Mit der Zeit hat sich für Frau Hunsinger der Zusammenhalt im Verein stark verändert. Zum Teil liegt das für sie an den wachsenden Umwelteinflüssen. Waren die Menschen früher noch froh ein Plätzchen gefunden zu haben, an dem sie ihre Freizeit sinnvoll verbringen konnten haben die Kinder heute ein Überfluss an Möglichkeiten unter denen sie wählen können. Dabei spielen finanzielle Mittel bei den Wenigsten eine Rolle. Früher hat man mit den Kindern noch etwas gemeinsam unternommen, heute kümmern sich die Eltern wenig darum, was die Kinder im Verein machen.

Den Weiher trifft das ihrer Meinung genauso wie die anderen Sparten, man bekommt wenig Nachwuchs bzw. Eltern, die bereit sind zu helfen. Die alt bekannten Gesichter trifft man heute noch bei jeder Veranstaltung.

In der Schwimmabteilung gibt es sehr viele Kinder, die Schwimmen lernen, doch die Eltern zeigen keinerlei Interesse am Vereinsleben.

Auch stand früher nur ein Bad zu Verfügung, welches der Mittelpunkt war. Heute durch die vielen anderen Bäder verteilt sich das Vereinsgeschehen. Sie sieht aber auch die andere Seite, unter der die Sportler viel bessere Bedingungen zum Trainieren haben. Bis 1954 stand den Mitgliedern sogar nur die Schwimmbahn im Altrhein vor dem Bootshaus zu Verfügung. Man kannte sich somit mehr und der Zusammenhalt war dadurch stärker. Das beklagt Frau Hunsinger ist ein bisschen auf der Strecke geblieben.

Am Stollenwörthweiher sind nur noch die Alten Gesichte zu sehen und keine Jungen mehr. Auch schwimmen viele Jugendliche beim SVM und ziehen ihre Freunde mit, so dass in den VWM wenig eintreten. Der SVM hat laut Frau Hunsinger den riesen Vorteil ein reiner Schwimmverein zu sein. Alt und jung schwimmen nur an einem Trainingsort. Wir als Mehrspartenverein können dieses gar nicht leisten.

Auch wird nach Meinung von Frau Hunsinger zu wenig für Kinder und Jugendliche angeboten. Nur durch entsprechende Anreize sind sie an den Verein zu binden. Zu den Zeiten Herr Biedermanns, wurde viel unternommen, wie z.B. wandern für Eltern und Kinder und einiges mehr.

Frau Hunsinger sieht in den humanen Beiträgen unseres Vereins einen Vorteil.